Ortslagen - die alte Ortslage
Die alte Ortslage
Der Ort in Form eines Hofes entstand vermutlich nach 1303. Zu diesem Zeitpunkt verkauften die Ritterbrüder der Stadt ein Stück Land zur Erbauung eines Hauses. Dieses Land befand sich an einem Wasserlauf, der von der Försterhofer Heide kommend am Burgwall in die Zitterbäk mündete. Diese frühdeutsche Burganlage innerhalb eines sumpfigen Geländes lag nur ca.150-200m westlich.
Da in der Geschichtsschreibung davon berichtet wurde,dass Zitterpenningshagen schon einmal um 1212 von den Pommerschen Fürsten nach Abzug von Stralsund zerstört worden ist, liegt die Vermutung nahe, dass im Umfeld der Burganlage schon Wohnbauten vorhanden gewesen sein müssen. Wann sich nun aus dem einzelnen der Stadt gehörigen nach 1303 errichteten Hof die Ortschaft entwickelte, läßt sich nicht näher nachweisen.
Zunächst gehörte Zitterpenningshagen als Übereignung des Rügenfürsten der Stadt Stralsund. Verschiedene Ratsherren und reiche Bürger pachteten Höfe in Zitterpenningshagen. Ab 1336 versuchte das Heilgeistkloster zu Stralsund Besitz in Zitterpenningshagen zu erwerben, was ihm in der Folgezeit auch zunehmend gelang. So gehörte ganz Zitterpenningshagen ab 1696 dem Heilgeistkloster. Das Kloster verpachtete die Besitzung an wechselnde Personen. Diese werden wohl in dem repräsentativsten Gebäude im Ort gewohnt haben.
In der Schwedischen Matrikelkarte (entstanden 1692-1709) sind folgende Gebäude eingezeichnet :
- Nr.1 : ein großes Gehöft (vermutlich Verwalter- bzw. Gutshaus)
- Nr. 2 und 3 : kleinere Häuser von Kossaten
- eine Schäferei
Von 1541 liegt eine Liste der Einwohner (Landpächter) von Zitterpenningshagen vor :
- Jacob Baggendörp
- Hinr. Schutt
- Lang
- Marq. Pampow
- h. Belau
- Brunstehn
- h. Luchterhande
- Hinr. De Schotte
- G. Schlite
- Warnecks
Vom 16.Juli 1551 gibt ein Visitationsregister des Kirchspiels Voigdehagen, Kreis Franzburg folgende Einwohnerliste von Czitterhaghen preis :
- Jacob Baggendorp
- Peter Ratzholt
- Tomas Gras de olde
- Blasius
- Kebe
- Steffen Man
- Bartelt Braske
- Marquard Pampouve
- Hans Bellyn
In folgenden Zeiten war Zitterpenningshagen fast wüst :
- Belagerung Stralsunds (1628) durch Wallenstein im 30-jährigen Krieg
- erster Nordische Krieg (1635-1660)
- Belagerung Stralsunds (1675-78) durch den Großen Kurfürsten
- zweiter Nordischer Krieg (1700-1721)
Es gibt noch einen Hinweis auf einen Einwohner Zitterpenningshagens im Kirchenbuch von Voigdehagen : Ein David Christian Schult (d?), geb. am 10.08.1773 (1778?) in Strelow, war Faer (Fährmann) in Zitterpenningshagen um 1800. Er verstarb am 15.12.1822 an einem „Magenkrampf“ in Zitterpenningshagen und wurde am 17.12.1822 in Voigdehagen beerdigt.
Erst durch die preußische Statistik liegen genauere Angaben über Anzahl der Wohnhäuser, der Einwohner und des Viehbestandes von 1843-1907 vor :
Vorhandene Auflistung ( alte Ortslage ) :
Jahr | Wohnhäuser | Einwohner |
1843 | 5 | 54 |
1847 | 5 | 74 |
1848 | 9 | 50 |
1853 | 9 | 51 |
1855 | 5 | 61 |