Geschichte des Umlandes - Andershof
Andershof
Die Geschichte von Andershof ist sehr interessant. Der Ort liegt anders als Zitterpenningshagen direkt in Stralsund und wurde am 01.10.1928 eingemeindet. Die Geschichte ab 1600 ist sehr gut erforscht und im Stralsunder Stadtarchiv nachvollziehbar. Die Zeit davor ist bisher leider unerforscht. Andershof wurde wahrscheinlich auch schon im 13. Jahrhundert erwähnt, aber genaue Quellen haben sich bisher nicht erschlossen.
Gutshaus in Andershof
Die Güter wurden wie in Voigdehagen und Zitterpenningshagen von Kloster zum Heiligen Geist verpachtet. Das Highlight des Ortes ist sicherlich das Gutshaus, ein zweigeschossiger Bau mit Türmchen. Leider ist bisher über die Geschichte des Gutshauses auch sehr wenig bekannt. Ich hoffe, dass sich das noch ändern wird.
Das Gutshaus von der Rückseite. An das Gutshaus schließt sich ein kleiner Park an.
Andershof - bis 18. Jahrhundert
1623 – 1641
Verpachtung der Höfe Andershof und Voigdehagen an Gervinus Hasert von 1624 – 1634
1628
Tod des Greifswalder Boten und Beutlers Lorenz Pagenheim durch Unglücksfall zwischen Andershof und Teschenhagen.- Eigentumsrecht am Kampischen Hof und an der Niedermühle.- Überfall der Stralsunder auf das zu Greifswald gehörende Dorf Miltzow.
1640
Verpachtung von Andershof und Voigdehagen an Johann Horn und Jochim Böistehr. Hinweise auf im Pachtvertrag berücksichtigte kriegsbedingte, durch schwedische und kaiserliche Truppen verursachte Schäden.
1665 – 1796
Reparatur der Wege bei Voigdehagen, Devin, Andershof und Teschenhagen
1695 – 1696
Klage des Pächters Peter Rose gegen die Provisoren des Klosters zum Heiligen Geist wegen ungünstiger Pachtbedingungen für das Gut Andershoff (jetzt: Andershof)
1700 – 1810
Auseinandersetzungen über Grundstücksrechte in Andershof wegen des Devinschen Feldes,
1700 bis 1713.- Überlassung des Wohnhauses zu Andershof an Schloßhauptmann von Reichenbach,
1795 bis 1803.- Bezahlung für Handwerkerarbeiten in Andershof und Eigentumsrechte an einem Katen,
1808 bis 1810.- Überlassung des Wohnhauses und Gartens in Andershof an den Gouverneur General Baron Cadras,
1809.- Verpachtung des Hauses und Gartens zu Andershof an den Generalgouverneur Baron von Essen, 1802 bis 1803
1712 – 1759
Das unbefugte Fällen von Eichen in Andershof sowie Abbrechung der Müllerwohnung vor dem Frankentore durch schwedische Soldaten
1721 – 1740
Klage und Appellation des Pfarrers Johann Theophil Weigel aus Voigdehagen gegen Carl Albert Richter, Pächter zu Andershof, und Provisoren und Administrator des Heilgeistklosters zu Stralsund wegen Schmälerung der Pfarrgerechtigkeit und der Pfarrgrenzen
1732
Beschwerde bei der Regierung wegen der auf Anordnung des öffentlichen Anklägers in Devin und Andershof entwendeten Ziegen.
1745 – 1762
Verhandlungen mit dem Pächter Paul Döhn zu Andershof und Voigdehagen wegen der Viehseuche und Vertragsverlängerung bis zum Jahre 1764, desgleichen Übertragung des Kontraktes auf N. P. Schultz
1746 – 1773
Ausrodung der Eichen in Andershof sowie weitere Anpflanzungen
1749 – 1769
Verpachtung der Güter Andershof, Voigdehagen und Zitterpenningshagen an Karl Friedrich Döhn
1759 - 1760
Entschädigung des Pächters von Andershof und Voigdehagen, Paul Döhn, für erlittene Kriegsschäden
1768 – 1782
Verlängerung des mit dem Kammerrat von Reichenbach über das Gut Andershof geschlossenen Pachtvertrages
1771 – 1776
Ausbesserung der Wege und Brücken bei Voigdehagen, Andershof, Negast, Langendorf und hinter dem Köpfenberg (jetzt: Köppenberg)
1784 – 1808
Pachtabstand an Pächter Gotthold.- Gewährung einer Anleihe an die Witwe des Pächters J. C. Gotthold.- Neubau für eine abgebrannte Scheune in Andershof.
Andershof - 19. Jahrhundert
1807
Gut Andershof verlangt Schadenersatz von den Franzosen im Februar 1807
1837 – 1840
Anschaffung von Feuerspritzen für das Kirchspiel Voigdehagen
1872
Einweihung des neuen Saales auf dem "Bock
1877
Errichtung einer Fischzuchtanstalt in Andershof
1878
Die Fischzuchtanstalt Andershof verkauft Fische zur Aufzucht
1890
Handelskammer ; Bei der Eisenbahn -Verwaltung vorstellig werden, dass die zwischen Stralsund und Greifswald umgekehrt verkehrenden Lokalzüge während der Sommermonate hinter Andershof bei der zwischen Devin und Voigdehagen gelegenen Wärterbude nach Bedürfnis halten
Andershof - 20. Jahrhundert
1902 – 1918
Überlassung einer Ackerfläche zur Anlegung eines Weges zwischen den Feldmarken der Bauernhöfe Nr. 1 und 2 in Devin an den Gutsbesitzer Schnittger zu Andershof
1905
Missionsfest (der Gemeinden Voigdehagen, Andershof, Niederhof u. a. in Devin)
1913 – 1921
Gerichtliche Auseinandersetzung zwischen der Stadt und dem Gutsbesitzer Zorn in Andershof über die Reinigung des Andershofer- und Voigdehäger Teiches.
1913 – 1924
Dränage der Frankenweideparzellen Nr. 1 bis 7 (Boddenseite Greifswalder Chaussee zwischen Vereinsbrauerei und Andershof
1921 – 1941
Verpachtung der Kiesgrube in Andershof
1926 – 1938
Verpachtung eines Grundstücks in der Kiesgrube Andershof an den Fuhrmann Erich Peplow, danach an den Fuhrmann August Rohde und den Landwirt Friedrich Dinsel
1927 – 1936
Bildung einer Wassergenossenschaft zur Entwässerung von Ackerflächen in den Gemarkungen Alt-Zarrendorf und Neu-Zarrendorf, Andershof und Zitterpenningshagen
1927 – 1940
Erweiterung der kommunalen Vollzugspolizei Stralsund durch die Auflösung ehemaliger Gutsbezirke und die Eingemeindung von Devin, Voigdehagen, Andershof, Freienlande, Grünhufe, Grünthal, Garbodenhagen und Stadtkoppel, 1928.- Ordnung der städtischen Polizei 1929.- Verordnung des Ministeriums des Innern über die Einrichtung und vorläufige Dienstanweisung der Dienststelle " Höherer Polizeiführer Ost" vom 14. März 1933.- Ministerialerlaß über die Neuorganisation der Politischen Polizei vom 26. April 1933.
1928
Begründung über die Notwendigkeit der Eingemeindung der Gutsbezirke Devin, Grünhufe, Voigdehagen, des nördlichen Teils des Gutsbezirkes Andershof und von Teilen der Güter Klein-Kordshagen, Langendorf und Lüssow.-
1929 - 1932
Unterhaltung des Chausseehauses hinter Andershof an der Greifswalder Chaussee und Übernahme des Chausseewärters Weißenow durch die Stadt infolge der Eingemeindung der Greifswalder Chaussee.
1930
(Viehseuchenpolizeiliche Anordnung ; Andershof ist Sperrgebiet)
1932 – 1933
Antrag auf Erlaubnis zum Milchhandel für die Gutsmolkerei Andershof von Franz Schütte
1934
Verkauf des dem Johanniskloster gehörenden Grundstücks Greifswalder Chaussee 50d an den Bahnarbeiter Hermann Frank aus Andershof für den Bau eines Doppelhauses am Voigdehäger Weg
1934 – 1937
Austausch von Land des Gutes Voigdehagen gegen Land des Müllers Asmus
1935 – 1946
Verpachtung einer Kiesgrube in der Feldmark des Gutes Zitterpenningshagen an Otto Urban aus Andershof
1937 – 1941
Landenteignung in Andershof zur Errichtung von Kasernen der I. Flack- Abteilung des Flack-Lehrregiments und in der Frankenvorstadt zum Bau der Eisenbahnverbindungskurve und zur Erweiterung des Rügendammbahnhofs.
1938
Verkauf von Land an die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Stralsund mbH zum Bau von Unteroffizierswohnungen für die Flakabteilung Andershof
1938 – 1940
Verkauf von Land an den Reichsfiskus (Luftfahrt) in Andershof
1938 – 1940
Bewilligung eines Reichsdarlehns für den Kleingärtnerverein "Andershof" zur Erweiterung der Kleingartenanlage
1938 - 1941
Erlaubnis zur Führung einer Schankwirtschaft für Bruno Howe, Andershof 9
1940 – 1951
Aufnahme eines Darlehns von 83.000 Reichsmark durch die Stadt Stralsund beim Luftgaukommando XI. Hannover zum Bau einer Sielleitung für die Flakkaserne Andershof sowie Tilgungs- und Zinszahlungen
27.01.1947
Stralsund. Übergabe der Kasernen Schwedenschanze, Franken und Andershof an die Stadt (geplante Nutzung zur Unterbringung von Umsiedlern, Obdachlosen, Gewerbe- und Industriebetrieben und Kultureinrichtungen). Verbot der Entnahme von Material aller Art
1949
Informationen über die geplante Verlegung des Altersheimes am Knieperdamm in das Stabsgebäude der Kaserne in Andershof und die Einebnung von Gräbern ausländischer Bürger auf dem Frankenfriedhof.- Beschluss über die Erteilung der Konzession an Erwin Vogler zum Betreiben einer Schankwirtschaft auf dem Grundstück Prohner Str.30.
08.06. 1950
Umbau des ehemaligen Gutshauses Andershof zu einer 8- klassigen Grundschule.Ansicht: östlicher Giebel; Grundriss: Dachgeschoss; Schnitte
1952 – 1954
Instandsetzung der Zentralschule in Andershof und Bau einer Turnhalle im ehemaligen Stabsgebäude der Flakkaserne in Andershof
1953 – 1955
Umbau der ehemaligen Flakkaserne in Andershof zu Wohnungen / Blöcke VI,VII,VIII
1953
Im Ortsteil Andershof wird die erste landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) Stralsunds gegründet. Sie erhält den Namen " Am Sund".
1954
Anträge auf Erlaubnis zur Eröffnung der Schankwirtschaft "Zum Siedler" im Haus Andershof Nr. 9 von Landwirt Hermann Howe, Schankwirt Bruno Howe und Gastwirt Gerhard Westphal
1955
Ausbau eines ehemaligen Kasernengebäudes in Andershof zum Pflegeheim
10.12.1956
In Andershof wird ein Heim für alte pflegebedürftige Bürger eingerichtet.
1958
Bau eines Schweinemaststalles für 200 Tiere für den VEB (K) Mast von Schlachtvieh Stralsund-Andershof
1960 – 1961
Bau von 4 Wohnungseinheiten in der LPG "Am Sund", Andershof
1961
Neueröffnet wird die HO-Gaststätte " Zum Siedler" in Andershof. Die Gaststätte wurde umgebaut, vergrößert und modern eingerichtet. (Eröffnung, Restaurant, Umbau, Erweiterung)
05.1961
Stralsund. Molkerei in Andershof. Eröffnung am 03.05.1961. Betrieb. Firma
04.10.1967
Die FDJ-Grundorganisation der Volkspolizeibereitschaft Stralsund- Andershof stellte sich zu Ehren des VII. Parteitages und des 50. Jahrestages der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution das Ziel, um den Namen des revolutionären Dichters Erich Weinert zu ringen. Am 4. Oktober konnte dann der 1. Sekretär der FDJ-Bezirksleitung Rostock, Hortst Niedorff, im Beisein von Li Weinert, der Gattin des Dichters, der FDJ-Grundorganisation den Ehrennamen " Erich Weinert" verleihen. Die Feierstunde fand auf dem Alten Markt statt
1968
Die Stadtbücherei eröffnete Anfang Juni in der Betriebsberufsschule des Landtechnischen Instandsetzungswerkes Stralsund- Andershof eine neue Außenstelle. Sie steht den Lehrlingen und Betriebsangehörigen sowie den Andershofer Bürgern zur Verfügung. (Zweigstelle, Stadtbibliothek, Eröffnung, Berufsschule)
1969 – 1974
Festprogramm für die Jugendweihe der Ernst-Thälmann-Oberschule Andershof
1974
Feierliche Übergabe der neuen 600 Quadratmeter großen Sporthalle für die Ernst-Thälmann-Oberschule in Andershof. (Schule, Sport, Eröffnung,
1990
Konsumgenossenschaft eröffnet in Andershof nach umfangreichen Umbauarbeiten einen neuen " SB-Markt". (Eröffnung, Handel, Geschäft, Supermarkt)
1990
Gründung der Stralsunder Baugesellschaft mbH. Anschrift: Boddenweg 36, Geschäftsführer: Walter Stutz. Die PGH des Bauhandwerks " Fortschritt" Stralsund- Andershof löste sich laut Mitgliederbeschluss am 31. Mai 1990 auf.
1991
Ostseetrans-Verkehrs AG, Niederlassung Stralsund, führt neue Tarife für den Stadt- und Überlandverkehr der Busse ein. Eine Normaltour im Stadtverkehr der Tarifzone 1 kostet 0, 50 DM statt bisher 0, 20 DM. Ein Fahrschein der Tarifzone 2 (Parow, Altefähr, Devin, Andershof, Lüssow) 1, 00 DM. Im Überlandverkehr zahlt der Fahrgast 0, 12 DM pro Kilometer, statt bisher 0, 08 DM. (Bus, Nahverkehr, Verkehr)
1991
Erste Bürgerschaftssitzung im neuen Jahr. Auf der Tagesordnung stehen u. a.: Planvorhaben für 1991: 850 Neubauwohnungen, 130 Eigenheime; Erschließungsarbeiten für die Gewerbegebiete Andershof und Lüdershagen; Vorbereitung für die Errichtung eines Einkaufs- und Verwaltungszentrums Grünhufe; Verabschiedung einer Resolution an den Präsidenten, M. Gorbatschow, in der die Bürgerschaft ihren Protest gegen die Gewaltanwendung in den baltischen Republiken, speziell auch in der Partnerstadt Ventspils, zum Ausdruck bringt.
1991
An der Greifswalder Chaussee öffnet ein moderner Baudiscount-Markt seine Pforten. Es ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Stralsunder Baugesellschaft mbH, ehemals PGH Bau Andershof, und der " baudi" Baudiscount GmbH aus Hürth bei Köln. Auf einer Gesamtfläche von über 3000 Quadratmetern - einschließlich einem Kundenparkplatz und einer demnächst hinzukommenden Freiverkaufsfläche befindet sich nahezu alles, was man für Bau, Ausbau oder einer Renovierung einer Wohnung bzw. eines Hauses braucht.
1994
Eröffnung des Hanse-Einkaufsparkes in Andershof Ausbau. Auf 70.000 Quadratmeter Fläche bieten u. a. der Möbeldiscounter Albers, ein Quelle-Fachgeschäft für Technik und Elektronik und ein Hammer-Heimtex-Fachmarkt ihr Sortiment an. (Hanse-Einkaufspark, Einkaufszentrum, Handel, Geschäft)
1997
Richtfest für "Andershofer Wohnen"
2000
Grundsteinlegung für das 1. von 16. Häusern auf dem Areal des ehemaligen Heizwerks in Andershof. Eigentümerin des 6800 Quadratmeter großen Geländes ist die Stralsunderin Siegrid Grützmacher. Als bauausführendes Unternehmen wurde die Prohner Traumhaus GmbH verpflichtet.
2000
Die Bürgerschaft beschließt, bisher namenlose Wege und Straßen in Devin, im Wohngebiet östlich der Parower Chaussee, in Andershof, Grünhufe, Knieper West und auf dem Dänholm wie folgt zu benennen: Liebitzweg, Nesebanzer Weg, Carl-Loewe-Ring, Am Grünhufer Graben, Am Grünhufer Teich, Kubitzer Haken, Bessiner Haken, Pulitzer Haken, Pfandbergweg, Schlehdornweg, Andershofer Heide, Wamper Weg. (Namensgebung, Straßennamen)
Andershof - 21. Jahrhundert
2008
Baustart: neue Klinik für Demenzkranke
07/2009
Klinik für Demenz-Kranke eröffnet. Die Memo Clinic im Rotdornweg in Andershof ist die erste Einrichtung ihrer Art in Mecklenburg-Vorpommern. Demenzkranke können hier mit ihren Angehörigen gemeinsam leben.
2011
die Tiernotaufnahme in Andershof betreute im vergangenen Jahr 200 Hunde und 160 Katzen ; Zuschüsse der Hansestadt sowie Förder- und Spendengelder helfen dem Verein ; viel Arbeit wird ehrenamtlich geleistet
2011
Aufwändige Sanierung der gut 700 Jahre alten Talsperre Andershof. Durch die Maßnahme wurden Sicherheitsmängel im Damm beseitigt.
2012
Stralsunder Marzipanmanufaktur eröffnet neue, größere Produktionsstätte im Andershofer Gewerbegebiet